Wolfswasser von Sylvie Wolff

Verlag: 
CreateSpace Independent Publishing Platform
Erscheinungsjahr: 
2012
ISBN: 
978-1480294721
Seiten: 
200

Lena ist eigentlich eine ganz normale 16-jährige, die gerade die ganz normalen Probleme des Erwachsenwerdens durchmacht. Doch da sind noch diese Träume, die sie verfolgen, und das untrügliche Gefühl, dass sie sich deutlich mehr verändert als das bei Teenagern üblich ist...

Lena spürt, dass sie sich langsam verändert und sich in etwas verwandelt, das sie weder verstehen, noch kontrollieren kann. Einerseits ist sie gerade extrem glücklich, weil aus ihrer jahrelangen Freundschaft zu Marc mittlerweile etwas mehr geworden ist. Andrerseits hat sie große Angst vor ihren Träumen und fürchtet Marc in eine Sache hineinzuziehen, die für sie beide zu groß ist. Immer wieder denkt sie an ein Märchen aus ihrer Kindheit zurück:

“Wer aus mir trinkt, wird ein Wolf.”

Geht es ihr wie dem Brüderchen im Märchen? Verwandelt sie sich langsam in ein Tier? Oder wird sie nur verrückt wie ihr Vater, der die Familie vor langer Zeit schon verlassen hat?

Die Dinge werden etwas klarer als Lena den attraktiven Goran kennenlernt, einen Wolfsmenschen, der ihr eine neue Welt zeigt. Doch die Stimmen in Lenas Kopf schweigen nicht.

Mit dem Thema “Werwölfe” beschäftigte sich Sylvie Wolff bereits in “Die Stadtwölfin”, dort allerdings auf eher humorvolle Weise. “Wolfswasser” ist deutlich ernster und düsterer, auch wenn es sich an eine jüngere Zielgruppe wendet. Lenas Gedanken und Gefühle, ihr Versuch die ungewohnte Situation zu analysieren und zu lösen, beherrschen das Buch. Besonders jugendliche Leser dürften sich durchaus mit der jungen Protagonistin identifizieren können. Lenas Probleme sind zwar außergewöhnlich, sie werden aber gekonnt mit den “normalen” Erfahrungen und Unsicherheiten eines Teenagerlebens verknüpft.

“Wolfswasser” ist ein besonderer Roman über das Erwachsenwerden. Das klassische Motiv des Sich-Veränderns und Reiferwerdens wird hier aufgegriffen und mit dem mystischen Element der Verwandlung verknüpft. Der Rückbezug auf das Märchen von Brüderchen und Schwesterchen ist omnipräsent und schwebt als ständige Bedrohung über Lena. Dadurch wird das Buch sehr atmosphärisch.

Wolffs Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Es gelingt ihr, Lenas Unsicherheit und Angst sehr glaubwürdig zu schildern. Als Leser ist man stets nahe am Geschehen. Auch die Darstellung der Werwölfe ist überzeugend und trotz aller Mystik sehr authentisch.

“Wolfswasser” ist ein gelungenes Mystery-Jugendbuch über die Suche eines jungen Mädchens nach ihrer eigenen Identität, das sehr schön und spannend zu lesen ist.

Mein Fazit:

"Wolfswasser" ist auch zum kleinen Preis als E-Book erhältlich.

Ich freue mich immer über Fragen und Kommentare! (Spoiler bitte kennzeichnen)

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